Shakespeare; in love!
Sicherlich, es ließe sich auch innerhalb 140 Zeichen mitteilen FRANK GÜNTHER WAR DA und prima, ja ausreichend, damit sollte es gut sein, die Welt weiß Bescheid, fühlt sich informiert und geht weiter nach Hause oder meinetwegen arbeiten und doch, selbst auf die Wahrscheinlichkeit hin, dass auch dieser in die weite, weite Welt hineingeschleuderte Text keinen, oder zumindest so gut wie keinen Leser findet und auf die Gefahr hin, dass auch dieser in die weite, weite Welt hinausgeworfene Text nur auf fragend verwunderte Gähnende stößt, schreibe ich mehr als 140 Zeichen, denn Frank Günther, derzeit bedeutendster Übersetzer Shakespeares ins Deutsche, war nicht nur da, nein, er war mehr als das; er erfüllte den ganzen Raum in all seinen Dimensionen, hat den Campus und die Anwesenden elektrisiert, begeistert, mitgenommen auf eine phantastische Reise in eine so noch nie geahnt beeindruckende Welt Shakespeares, voller überbordendem Sprachwitz, mal tiefsinnigem, mal vulgärem Humor, eben ganz so, wie der ferne elisabethanische Kosmos sich ganz offensichtlich abspielt, aber nie ohne Günther derart zu erkennen gewesen wäre. Also Literatur pur mal wieder auf dem mediacampus, also wieder mal Begeisterung pur für den Beruf des Buchhändlers durch die Literatur, ja: durch die Literatur, das möchte ich doch einmal an dieser Stelle sagen dürfen!
Danke Frank Günther und Danke Folkert Roggenkamp von dtv. Es war für die Azubis, den mediacampus Kollegen und mich ein unvergesslich schöner Abend! Niemand von uns greift zukünftig mehr willkürlich zu einer Shakespeareübersetzung. Alle werden zukünftig mit einem manisch-magischem Leuchten und einem leisen, klein-weisem Lächeln erst einmal fragen: Welchen Shakespeare hätten Sie denn gern, um dann den Kunden – ob er will oder nicht – mit an das Regal zu nehmen, diese wunderschön gestalteten dtv-Bändchen heraus zu nehmen und zu erzählen… und spätestens dann will auch der Kunde.
Und ich will ein Wiedersehen, damit auch zukünftig klar ist, was wie begeistert! Osama Ishneiwer.