25.08.2020 campus-leben, veranstaltungen

«Das Drucken ist eigentlich das Töten»

Abendveranstaltung mit dem Arena Verlag und dem Autorinnenduo Ella Blix

Über 80 Auszubildende nutzten am Abend des 25. August die Gelegenheit, den Würzburger Verlag Arena und die beiden sympathischen Autorinnen Antje Wagner und Tania Witte mit ihrem Roman «Wild. Sie hören dich denken» kennen zu lernen. Aus Würzburg war Elena Riedel zugeschaltet, die den Bereich Veranstaltungen und Lesungen bei Arena betreut. Riedel führte auch durch die Abendveranstaltung, zu der eine große Zahl externer Gäste, darunter einige Buchblogger:innen, gekommen waren.

Zu Beginn stellten sich die beiden Autorinnen zunächst einmal gegenseitig vor. Witte, die ursprünglich als Journalistin gearbeitet hat, ist mittlerweile unter ihrem eigenen Namen eine bekannte Jugendbuchautorin. Wagner ist schon länger als Autorin von Jugendbüchern, auch unter ihrem eigenen Namen, tätig. Gemeinsam nutzen Wagner und Witte das Psydonym Ella Blix. Nach «Der Schein», 2018 ebenfalls bei Arena veröffentlicht, ist «Wild. Sie hören dich denken» ihr zweiter gemeinsamer Roman.

Beiden Autorinnen ist gemein, dass sie gerne mehrere Geschichten in einer erzählen. Zudem, wie aus dem von Riedel gekonnt moderierten Gespräch deutlich wurde, ergänzen sich beide in ihrer Autorinnentätigkeit sehr gut. Dem Satz «Wir sind ein Gehirn», den Wagner äußerte, konnte Witte vorbehaltlos zustimmen. Ohnehin war die Veranstaltung sehr davon geprägt, spannende Einblicke in die Schreibwerkstatt der beiden Autorinnen zu bekommen.

Schon in der Phase der Konzeption und der Entwicklung der Figuren arbeiten beide Frauen sehr eng zusammen. Eine Aufteilung von Kapiteln, Figuren, Handlungssträngen gibt es bei beiden nicht. Vielmehr entsteht der Text als gemeinsames Werk. Wichtig, wie Witte betonte, ist beiden dabei die Diversität der Figuren, um damit mit Klischees zu brechen. In der Praxis heißt dies aber, dass beide Autorinnen sich immer wieder absprechen müssen. Bis zur Veröffentlichung des Textes, so beide Autorinnen, ist auch alles noch offen. Erst dann sind Text, Figuren und Erzählung abgeschlossen. Der Satz des Abends «Das Drucken ist eigentlich das Töten», wie Wagner meinte, ist insofern weniger brutal zu verstehen, bezeichnet aber die Endgültigkeit, die erst dem fertigen Werk innewohnt.

In ihrem zweiten Roman, aus dem beide je zwei Stellen vorlasen, geht es um eine Jugendliche in einem Resozialisierungsprojekt, das als Camp in einem dichten, dunklen Wald, der im Roman eine echte Hauptrolle spielt, stattfindet. Die Erzählung ist multiperspektivisch angelegt. Mehrere Jugendliche, die alle etwas zu verbergen haben, tragen ihren jeweiligen Blickwinkel zur Handlung bei. Spannung erzeugt insbesondere eine weitere Erzählperspektive, die vorerst ungenannt bleiben muss. Die Abendveranstaltung und die Art wie die beiden Autorinnen und Riedel über das Buch sprachen machte in jedem Fall Lust, den Roman sofort zu lesen.

Wir danken Elena Riedel vom Arena Verlag sowie Antje Wagner und Tania Witte für die großartige Abendveranstaltung und die schönen E-Book-Leseexemplare.

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