Am 10.05. war es endlich so weit! Das frisch renovierte Penguin-Random-House-Libresso wurde wiedereröffnet und erstrahlt nun nicht mehr in grün, sondern in Campus-Orange. Doch nicht nur das ist ein Grund zum Feiern, sondern auch die Woche der Meinungsfreiheit, die an diesem Tag endete. Um mit uns genau darüber zu sprechen, waren Penguin-Autor Hasnain Kazim und weitere Vertreter:innen von Penguin Random House bei uns zu Gast.
Der Journalist Hasnain Kazim wurde 1974 in Oldenburg als Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer geboren. Aufgewachsen ist er in Hollern-Twielenfleth bei Hamburg und in Karatschi in Pakistan, hat Politikwissenschaft studiert und war Marineoffizier. Er hat unter anderem schon für das dpa-Südasienbüro und den SPIEGEL als Korrespondent in der Türkei und Pakistan geschrieben. Außerdem hat er mehrere Bücher veröffentlicht, darunter «Post von Karlheinz» und «Auf sie mit Gebrüll» und die politische Satire «Mein Kalifat».
Zu Beginn der Veranstaltung, bei der fast der ganze Campus anwesend war, hielt die Geschäftsführerin des Mediacampus Monika Kolb über Zoom einen kurzen Vortrag darüber, wie die Kooperation mit Penguin Random House zustande kam und bedankte sich für die Finanzierung der Renovierung. Danach rief sie im Namen der Meinungsfreiheit dazu auf, sich an den Europawahlen am 09.06.2024 zu beteiligen.
Danach ging es mit Hasnain Kazim weiter. Er sprach mit uns über den Umgang mit Hass und Hetze und in diesem Zusammenhang auch über seinen Roman «Post von Karlheinz», in dem er wütende Leserbriefe an ihn beantwortet. Mit dem Thema Rassismus sah er sich zum ersten Mal so richtig mit 17 konfrontiert, als er einen Artikel über die Tatenlosigkeit der Leute schrieb, als 1992 Brandsätze auf das Sonnenblumenhaus, ein Flüchtlingsheim, geworfen wurden. Nach diesem Artikel erhielt Hasnain die ersten sieben Hassbriefe seines Lebens. Zum Glück sprach er mit seiner Französischlehrerin über diese Briefe. Sie riet ihm, sich nicht von diesen Leuten einschüchtern zu lassen, weil sie sonst gewonnen haben, und das inspiriert ihn bis heute. Ende der 90er nahm der Hass gegen ihn wegen seiner Arbeit und dem Aufkommen des Internets und der damit verbundenen Anonymität stark zu. Der Journalist antwortet solchen Leuten immer sehr deutlich und er will, dass jeder eine passende Antwort bekommt. Daraus entstand die Idee zu «Post von Karlheinz». Den titelgebenden Austausch mit Karlheinz hat uns Hasnain Kazim aus seinem Buch vorgelesen. Danach ging es um sein neues Buch «Deutschlandtour», das im September erscheint. Mit der Frage «Was hält unser Land zusammen?» hat sich der Autor auf eine Fahrradtour entlang verschiedener Flüsse in Deutschland begeben und seine Erlebnisse in dem neuen Buch niedergeschrieben. Insgesamt findet der Autor, wir müssen diskussionsfreudiger werden und uns mehr mit Meinungen auseinandersetzen.
Am Ende der Veranstaltung beantwortete Hasnain Kazim unsere Fragen an ihn. Danach wurden die Leseexemplare verteilt und er hat sie anschließend geduldig signiert. Während die Azubis in einer langen Schlange auf ihre Unterschrift warteten, haben einige die Zeit genutzt, um schon mal in «Post von Karlheinz» reinzulesen.
Wir bedanken uns herzlich bei Hasnain Kazim und Penguin Random House für den spannenden und anregenden Abend, Essen, Getränke und natürlich die Leseexemplare und für die gelungene Libresso-Eröffnung!
Tabea Wolf, 233. Hochschulblock